DAS WASSER ELEMENT, DIE EBENE DES GEFÜHLS 

Im Wasser Element spiegeln sich unsere Emotionen und Gefühle wieder. Diese beeinflussen maßgeblich unser Leben. Du kennst das sicherlich auch, wenn du verliebt oder glücklich bist, dann brauchst du nichts weiter. Alles ist in bester Ordnung. 

Wenn du aber traurig oder gestresst bist, dann findest du bei allem und jedem einen Fehler und bist unzufrieden, mit dem was ist. Unser Leben und die Perspektive, aus der wir es wahrnehmen, kann sich durch ein einziges Gefühl vollkommen verändern. Das kann sich angenehm oder unangenehm auf uns und unser Leben auswirken. Die bewussten Emotionen und Gefühle, die wir spüren, stellen einen Kompass dar. Das Erfassungsinstrument auf dieser Ebene ist der fühlende Emotional-Körper.

Besonderheiten der Gefühls Ebene des Wassers: 

  • Gefühle und Emotionen jeglicher Art beeinflussen unser Leben (sowohl bewusste als auch unbewusste oder verdrängte) 
  • Gefühle sind urteilsfrei, sie kennen kein Urteil 
  • Gefühle zeigen uns stets die Wahrheit
  • Gefühle sind Wegweiser (Gefühls-Kompass) 
  • Jedes Gefühl hat seinen Ursprung und ist zugleich eine Ursache, so löst jedes Gefühl eine Wirkung aus 
  • Unser Gefühlszustand kann sich jederzeit ändern 
  • Wir sind in der Lage unseren Gefühlszustand jederzeit zu bestimmen und zu ändern 
  • Das Gefühl ist eine direkte Verbindung zu unserem Herzen und unserer Seele oder unserem Sein (höheren Selbst, Gott, der Energie, Liebe, unserer Quelle usw.) 

Die wahrscheinlich sicherste Möglichkeit, sich seiner Gefühle und Emotionen bewusst oder bewusster zu werden, ist das Fühlen. Du kannst dich jederzeit dazu entscheiden, das zu fühlen, was jetzt gerade ist. Dabei gibt es kein Richtig und auch kein Falsch. Es existiert nur das Gefühl, welches jetzt gerade ist. Sobald wir anfangen unsere Gefühle wieder bewusst zu spüren, werden wir uns der Gefühls-Ebene unseres Bewusstseins wieder bewusst oder bewusster. So können wir unser Leben unmittelbar beeinflussen.

Manchen Menschen fällt dies leicht, anderen fällt es schwerer, zu fühlen, was jetzt gerade ist. Das kann auch daran liegen, dass einige von uns eine Abneigung, besonders gegen „negative“ Gefühle, wie zum Beispiel Wut, Zorn, Angst, Neid, oder Machtlosigkeit entwickelt haben. Diese Abneigung können wir auch gegen „positive“ Gefühle, wie zum Beispiel Freude, Liebe, oder Dankbarkeit haben. Doch Gefühle kennen diese Wertung nicht und alle Gefühle, die Unangenehmen wie die Angenehmen gehen vorüber. Wir können uns darüber bewusst werden, dass wir ein bestimmtes Gefühl weder meiden, noch festzuhalten brauchen. Das kann uns leichter fallen, wenn wir uns die Funktion oder Aufgabe der Gefühle bewusstmachen oder für diese ein genaueres Verständnis entwickeln. 

Was sind Gefühle und wozu sind sie da? 

  • Gefühle sind unsere Verbindung zum Herzen. Und das Herz ist unsere Verbindung zur Seele oder zu unserem Bewusstsein. Die Seele ist die Verbindung zur Quelle. 
  • Gefühle sind Wegweiser, die uns zeigen, auf welchem Weg wir uns gerade befinden. „Negative“ Gefühle weisen uns darauf hin, dass wir uns nicht mehr auf unserem Weg befinden. Sie zeigen uns, dass uns wahrscheinlich noch mehr „Negative“ Gefühl begegnen werden, wenn wir weiter in diese Richtung gehen. 
  • „Positive“ Gefühle weisen und darauf hin, dass wir uns auf unserem Weg befinden. Sie zeigen uns auch, wohin wir gehen sollten oder ob wir bereits in die richtige Richtung gehen. 
  • Gefühle helfen uns bei unseren Entscheidungen. Wir haben tagtäglich unzählige Entscheidungen, bewusst oder unbewusst zu treffen. Manchmal denken wir oder haben das Gefühl, wir hätten uns richtig oder falsch entschieden.

Unsere Gefühle sagen uns stets, welche Entscheidung für uns jetzt gerade stimmig oder richtig ist. Sie sagen uns auch, welche Entscheidung unstimmig oder falsch ist. 

Warum fühle ich nicht? 

Manche von uns denken, sie würden Nichts oder nicht fühlen. In Wahrheit fühlen wir die ganze Zeit, nur geschieht das unbewusst. Sobald wir uns von unseren Emotionen distanzieren, schirmen wir unseren Gefühls-Körper ab. So wird auch unsere Verbindung zum Herzen unbewusst, und wir denken, dass das Herz nicht mehr mit uns sprechen würde. Das Herz spricht stets zu uns, es hört nicht auf mit uns zu kommunizieren. Es ist an uns es hören zu wollen. 

Wie kann ich wieder fühlen?

Es ist ja nicht so, als hätten wir aufgehört zu fühlen. Wenn wir glauben wir hätten keine Gefühle mehr, dann nehmen wir unsere Gefühle unbewusst wahr. Das heißt, wenn wir wieder bewusst fühlen möchten, dann können wir uns bewusst dazu entscheiden. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten unser Bewusstsein wieder auf das Fühlen oder Spüren zu lenken. 

Hier einige Beispiele: 

1. Wir können uns einmal einige Minuten Zeit für uns nehmen und einmal in uns hineinspüren. 

  • Wie fühlt sich mein Körper an? 
  • Wie fühlt sich der Untergrund auf dem ich sitze, stehe oder liege an?
  • Wie fühlt sich mein Inneres an? 

Du kannst auch verschiedene Gegenstände in die Hand nehmen und dein Bewusstsein drauf lenken, wie sich die Gegenstände auf deiner Haut anfühlen. Dabei kann es hilfreich sein, wenn du deine Augen schließt. Manchmal hilft uns das Fühlen und Spüren im Äußeren um wieder in uns hineinspürten zu können. Wenn du also nichts bewusst fühlst, dann konzentriere dich erst einmal auf das Fühlen und Spüren im Äußeren. Das kann dir dabei helfen wieder ein Gefühl für das Fühlen zu entwickeln. 

2. Wir können bei kleinen Entscheidungen die wir treffen einmal fühlen, was für uns jetzt gerade stimmig ist, was sich für uns gut oder angenehm anfühlt.

  • Bei der Wahl unserer Klamotten können wir uns innerlich die Frage stellen: „Was fühlt sich heute für mich gut an?“ oder „Wie fühle ich mich heute?“ 
  • Bei der Wahl, was, wann, wo oder wie wir essen können wir einmal in uns hineinfühlen, was sich jetzt für uns gut anfühlt. 
  • Wir können uns auch einmal bewusst fragen, was sich jetzt gerade für uns gut anfühlen würde. Würde es sich jetzt gerade gut anfühlen spazieren zu gehen oder zu Hause zu bleiben und ein Buch zu lesen? 

Wie bereits erwähnt gibt es unglaublich viele Möglichkeiten wieder bewusster zu fühlen. Suche dir am besten Übungen heraus, die du machen möchtest oder erfinde selbst welche. Deiner Phantasie sind hierbei keinerlei Grenzen gesetzt. Beim wieder fühlen und beim Fühlen selbst gibt es kein richtig oder falsch, es geht hierbei um dich und deine Gefühle. Wie wir uns unserer Gefühle bewusster werden ist genauso individuelle wie wir selbst es sind.

Was passiert, wenn ich Gefühle und Emotionen nicht auslebe oder verarbeite? 

Emotionen können unverarbeitet im Emotional-Körper gespeichert werden. Wir können uns das so verstellen, die Emotion, die wir jetzt gerade nicht ausleben oder verarbeiten können, werden von einer Kapsel oder Blase umgeben, die in unserem Unterbewusstsein „zwischengelagert“ werden. Sobald wir bereit sind, eine Emotion aufzuarbeiten, wird sie wieder ins Bewusstsein oder Tagesbewusstsein geholt. Dann haben wir zum Beispiel erneut die Möglichkeit, diese früher verdrängte Emotion auszuleben.

Meist prägen unverarbeitete Emotionen, die wir im Alter zwischen 0 und 7 Jahren erfahren haben, unser späteres Leben. Natürlich prägen uns auch später erlebte Emotionen, doch in dem Alter zwischen 0 und 7 haben wir oft keinen Zugang zu Bildern oder Gedanken, die wir mit diesen Emotionen verknüpft haben. Oft sind es nur Gefühle, keine direkten Gedanken oder visuellen Situationen, die uns triggern und uns darauf hinweisen, dass wir hier noch eine Emotion haben, welche aufgearbeitet werden möchte. 

Emotionen verschwinden nicht einfach so und sie verblassen auch nicht. Sie begleiten uns solange, bis wir sie durchleben und uns daraufhin wandeln oder das verstehen, was sie uns mitteilen möchten. Emotionen kennen kein Wertesystem, keine Emotion ist gut oder böse oder besser oder schlechter als eine andere. Es gibt lediglich Unterschiede in ihren Frequenzen. Auf der Gefühls-Ebene gibt es keine Lügen oder Unwahrheiten. Jede Emotion ist echt und hat ihre Berechtigung, selbst, wenn wir dies jetzt gerade mit unserem Verstand nicht verstehen oder begreifen können.  

Was mache ich, wenn ich bestimmte Gefühle nicht fühlen möchte?

Wie bereits oben erwähnt können wir im Laufe unseres Lebens eine Abneigung gegen Gefühle oder das Fühlen im Allgemeinen oder gegen bestimmte Gefühle entwickeln. Ganz gleich ob wir „negativen“ und unangenehmen Gefühlen oder „positiven“ und angenehmen Gefühlen aus dem Weg gehen, oft ist es der Fall, dass sich Angst und Trennung in irgendeiner Weise dahinter verbergen. Diese Angst, oder etwas anderes was hinter unserer Abneigung gegen Gefühle steht, ist berechtigt. Oft besteht der erste Schritt für uns darin, was jetzt gerade ist zu sehen und es anzuerkennen. Hierbei kann es hilfreich sein uns bewusst zu machen, das wir gute Gründe dafür haben Gefühl A oder Gefühl B nicht fühlen zu wollen. Manchmal wird uns dann auch bewusst, was das für Gründe sind, manchmal nicht. Eine Möglichkeit wäre es bewusst in die Situation zu gehen, in der wir das Gefühl, welches wir jetzt meiden, das erste Mal erlebt haben, um herauszufinden, was dort mit uns geschehen ist. 

Es gibst schier unendlich viele Möglichkeiten wieso oder weshalb wir bestimmte Gefühle nicht mehr fühlen möchten. Im unteren wirst du einige dieser Möglichkeiten aufgelistet finden. Womöglich kann es dir dabei helfen, Gefühle die du nicht mehr spüren möchtest, wieder zu spüren, wenn du dir bewusst wirst, weshalb du sie nicht mehr spüren wolltest. Manchmal sind diese Gründe nicht mehr aktuell oder passen jetzt einfach nicht mehr zu dir, sodass du sie loslassen und Gefühl A oder Gefühl B wieder spüren kannst. 

Ein paar Möglichkeiten, weshalb wir bestimmte Gefühle nicht mehr spüren wollten:

  • Wir hatten Angst, die Verbindung zu anderen durch unser Gefühl zu verlieren 
  • Wir hatten Angst, es sei nicht richtig dieses Gefühl zu haben 
  • Wir hatten Angst unser Gefühl sei nicht berechtigt
  • Wenn wir das Gefühl hatten/ haben, dass andere Menschen uns in irgendeiner Weise verletzt 
  • Wenn wir das Gefühl hatten/haben dadurch ausgegrenzt zu werden  
  • Wenn wir das Gefühl hatten/haben und uns andere gesagt haben, wir sollten es nicht haben
  • Wenn wir das Gefühl hatten/haben und andere uns gesagt, wir hätten keinen Grund oder keine Berechtigung dazu 
  • Wenn wir das Gefühl hatten/haben und wir so die Verbindung zu anderen verloren haben 
  • Wenn wir das Gefühl hatten/haben und wir uns einsam oder allein gelassen fühlen
  • Wenn wir das Gefühl hatten, ist etwas für uns schlimmes geschehen 
  • Wenn wir das Gefühl hatten, sind wir geschimpft oder bestraft worden 
  • Wenn wir das Gefühl hatten, konnten wir damit nicht umgehen
  • Wenn wir das Gefühl hatten, hatte es unangenehme Konsequenzen zur folge
  • Wir denken oder glauben das Gefühl sei nicht wichtig 
  • Wir denken oder glauben das Gefühl sei nicht echt 
  • Wir denken oder glauben das Gefühl sei nicht „normal“
  • Wir denken oder glauben das Gefühl macht uns zu einem „schlechten“ Menschen
  • Wir denken oder glauben das Gefühl hätten „gute“ Menschen nicht
  • Das Gefühl wird in der Gesellschaft, in der wir leben nicht anerkannt 
  • Das Gefühl wird in der Gesellschaft, in der wir leben nicht gelebt oder ausgedrückt
  • Das Gefühl wird in der Gesellschaft, in der wir leben stigmatisiert 
  • Das Gefühl wird in der Gesellschaft, in der wir leben als falsch bezeichnet 
  • Mit dem Gefühl können viele nicht umgehen 
  • Mit dem Gefühl wollen sich viele nicht identifizieren 
  • Mit dem Gefühl verbinden wir „negative“ Erfahrungen 


Eine weitere Übung kann es sein, alle Gefühle zuzulassen

Wenn du traurig, wütend oder verletzt bist, dann lass diese Gefühle zu, sie werden vorübergehen. Wenn du voll Freude und Liebe bist, dann lass auch diese Gefühle zu, auch sie werden vorübergehen. Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist. Wenn es dir hilft, dann versuche deine Gefühle an einem Ort oder in einem Raum auszuleben, an dem du dich sicher fühlst. Je nachdem, wie du möchtest kannst du dann alleine oder in Gesellschaft deine Gefühle ausleben. 

Mir hat es zum Bespiel geholfen lange Spaziergänge zu machen. Bei diesen Spaziergängen war ich gerne alleine und bin oft in einen Wald gelaufen um dort zu singen, zu schreien, zu tanzen oder zu schreiben. Ich fühlte mich in dieser Lebensphase wohler, meine Gefühle zu zeigen und auszuleben, wenn ich alleine und unbeobachtet war. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich dann angefangen meine Gefühle auch vor anderen oder in Gesellschaft auszuleben. Besonders bei Gefühlen, die ich lange verdrängt und unterdrückt hatte, hat es mir gut getan diese mit jemandem zu teilen. 

Ganz gleich wie es bei dir ist, ob du deine Gefühle lieber alleine oder zusammen mit anderen auslebst, ganz gleich welche Gefühle das sind, sie sind von Bedeutung. Ich kann dir versprechen, wenn du deine Gefühle auslebst, egal ob es Wut, Hass, Zorn, Trauer, Freude oder Angst ist, es wird dir danach besser als zuvor gehen. Du wirst dich besser fühlen, wenn du Gefühle auslebst. Ich selbst habe diese Erfahrung immer wieder und wieder gemacht und konnte es nach gefühlten 100.000 Mal noch nicht glauben. Heute weiß ich, das es in meinem Leben so ist. Womöglich ist es auch bei dir so. 

Es gibt sehr viele Möglichkeiten mit den eigenen Gefühlen bewusst oder bewusster umzugehen. Jeder einzelne von uns ist auf dieser Ebene anders aufgestellt, empfindet anders und ist sich dessen bewusster oder unbewusster als ein anderer. Beim Fühlen gibt es keinen Plan, keine festen Regeln oder eine Anleitung. Und als solches ist das oben geschriebene auch nicht zu verstehen. Deshalb und weil wir alle individuell sind, dient all das, was du zuvor gelesen hast als Beispiel oder Denkanstoß, um dich an all das, was du ohnehin schon weißt, aber womöglich vergessen hast, zu erinnern.

»Fühle dich selbst und du spürst die Welt«


Auch diesen Beitrag werde wir in Zukunft stets weiter vervollständigen.

Eines der neuen Themen wird Sensibilität und Hochsensibilität sein.