DAS LUFT ELEMENT, DIE EBENE DES GEISTES
Gedanken sind im Luft Element zu Hause. Auch Gedanken können bewusst und unbewusst gedacht werden. Das Werkzeug, das wir auf dieser Ebene unserer Wahrnehmung haben, ist unser Verstand. Unsere Gedanken können sich auf unser Leben, unser Handeln und unsere Wahrnehmung auswirken. Gehen wir mit dem Gedanken an das Gute und Schöne durch die Welt, so nehmen wir dies auch wahr. Oftmals werden uns dann auch angenehme Umstände zuteil. Auch bei negativem Denken und Gedachtem lässt sich das er-kennen. Sobald wir unseren Verstand auf Probleme und das Schlechte konzentrieren, nehmen wir dies auch verstärkt in unserem Leben wahr. Der Verstand kann also sowohl für, als auch gegen uns arbeiten. Unsere Vorstellungs- oder Imaginationskraft ist grenzenlos und kann nur durch unsere Gedanken, unseren Verstand und dem, was wir glauben, eingeschränkt werden. Unser Geist oder auch Mentalkörper ist hier-bei unser Erfahrungsinstrument.
Es gibt einige Gegebenheiten, die besonders auf der geistigen Ebene der Luft auftreten können:
- Gedanken können bewusst oder unbewusst gedacht werden
- Der Verstand versteht durch Gegensätze oder durch die Teilung der Dinge, die er betrachtet
- Der Verstand urteilt, wertet oder bewertet (das ist seine Aufgabe)
- Gedanken sind nicht im Jetzt
- Gedanken spiegeln eine Version der Vergangenheit oder einer möglichen Zukunft wieder
- Durch Gedanken können wir verschiedene Möglichkeiten der Zukunft anprobieren, ohne diese tatsächlich zu erleben
- Durch Gedanken und Imagination können wir etwas schaffen, was noch nicht existiert
Viele oder die meisten Menschen sind heutzutage auf der mentalen Ebene sehr aktiv. Dies lässt sich immer mehr zum Beispiel durch die wachsende Nachfrage im Bereich der Meditation und nach Meditationstechniken erkennen. In der Meditation geht es im Wesentlich darum, den Verstand still werden zu lassen oder ihn loszulassen. Wenn du deinen Verstand und deine Gedanken kontrollieren und für dich arbeiten lassen möchtest, dann findest du auch hierzu unzählige Informationen, Bücher und Techniken in Internet und natürlich auch anderswo. Eine einfache Übung, die du jederzeit und überall durchführen kannst, ist das Beobachten deiner Gedanken. Hierbei tust du nichts, als dir deine Gedanken bewusst zu machen. Du urteilst nicht über sie, du bewertest nicht, ob sie gut oder schlecht sind und du versuchst auch nicht sie zu ändern. Du beobachtest sie nur und nimmst dabei den Platz des Beobachters ein. Auch diese Übung ist einfach, sie kann nicht falsch oder richtig gemacht werden und doch fällt sie manchen schwer und anderen wiederum leicht. Entscheidend ist nicht, ob es dir leicht oder schwer fällt, sondern ob du diese Übung zu deiner Zufriedenheit machst und durchführst.
Der Verstand
Wenn wir uns einmal die Frage stellen: Soll unser Verstand scharf oder stumpf sein? Dann wirst womöglich auch du antworten, „scharf“. Der Verstand ist ein Werkzeug mit dem wir Dinge teilen oder sezieren, wie ein Messer. Deshalb sollte der Verstand immer scharf sein, um seine Arbeit gut zu machen.
Wozu ist der Verstand da?
Wir haben mit dem Verstand also ein Werkzeug, das uns dabei hilft, Dinge zu verstehen, indem wir sie teilen oder unterteilen. Wenn wir uns einmal an unsere Schulzeit zurückerinnern, dann wird uns schnell bewusst, dass wir bevor wir lesen, schreiben oder rechnen konnten, all das, was wir dazu brauchten, einzeln gelernt haben. Wir haben erst die einzelnen Buchstaben des Alphabets und die einzelnen Zahlen gelernt, um später lesen und rechnen zu können. In dieser Weise funktioniert unser Verstand. Er hinterfragt, teilt und trennt das Ganze in kleinere Teile, die wir dann einzeln besser erfassen können, um so das Ganze verstehen zu können.
Sobald wir anfangen ein Werkzeug, wie zum Beispiel den Verstand, für alles zu benutzen, kreieren wir damit Frustration in unserem Leben. Stell dir einmal vor, du würdest alles in deinem Leben mit einem Messer bearbeiten und alles zerteilen. Das kann Schaden und Leid anrichten. Versuch dir also bewusst zu machen, wo und wann ist mein Verstand ein gutes Werkzeug, um etwas besser zu verstehen. Wann fühlt es sich für mich stimmig an, meine Aufmerksamkeit und mein Bewusstsein auf meinen Verstand zu lenken und wann nicht?
Für wen arbeitet mein Verstand?
Der Verstand kann wie bereits oben erwähnt, für oder gegen uns arbeiten. Heutzutage leiden viele Menschen unter ihrem Verstand. Aber eines sollten wir uns dabei bewusstmachen. Wenn wir unter unserem Verstand leiden, dann leiden wir unter Dingen, die nicht existieren. Der Verstand kann uns nur zeigen, was sein könnte oder was war, also eine mögliche Zukunft oder Vergangenheit. Er kann uns nicht zeigen, was jetzt gerade ist oder was wirklich existiert. Wir leiden also, wenn wir unter unserem Verstand leiden, an unserer eigenen Imagination. Deshalb haben viele auch das Gefühl, ihre Gedanken würden sich im Kreis drehen oder sich ständig wiederholen.
Eine weitere Aufgabe des Verstandes
Der Verstand hat noch eine weitere wichtige Aufgabe in unserem Leben. Durch ihn identifizieren wir uns. Viele von uns haben sich mit Dingen oder anderen Menschen, einer Religion, einem Staat oder einem Land, einer gewissen Gruppe von Menschen oder der eigenen Familie identifiziert. Für diese Dinge würden wir vieles oder sogar alles tun. Natürlich kann das negative und positive Folgen haben. Wenn wir uns zum Beispiel mit unserer Familie übermäßig identifizieren, dann sind uns die anderen Menschen die nicht zur Familie gehören, weniger wichtig oder egal. Wir würden zwar für unsere Familie Verantwortung übernehmen und uns um sie kümmern, aber für andere Menschen würden wir nicht dasselbe tun. Der Verstand ist so aufgebaut, dass er alles, mit dem wir uns identifizieren, schützen würde, egal zu welchem Preis. Wir würden also unser Leben für das geben, mit dem wir uns identifizieren. Das heißt auf der anderen Seite aber auch, wir würden das, mit dem wir uns nicht identifizieren töten, wenn es das schützt, mit dem wir uns identifizieren. Wenn wir also eine begrenzende Identifikation zulassen, dann machen wir uns dadurch zu potenziellen Tätern und fügen denen, mit denen wir uns nicht identifizieren möglicherweise irgendwann Leid zu. Eine stark begrenzte Identifikation ist also nicht gerade förderlich für unser eigenes Bewusstsein und andere.
In Indien gab es früher eine Tradition. Bevor ein Kind zur Schule gehen dürfte, um dort zu lernen hat es einen Satz gesagt, um seine begrenzte Identifikation aufzulösen. Denn in Indien glauben die Menschen, alles Wissen ist Macht und kommt daher auch mit einer Verantwortung einher. Wenn wir Menschen Macht und Verantwortung geben, die sich nur begrenzt identifizieren, dann kann das Leid verursachen. Um dem vorzubeugen, sagen die Kinder in Indien dieses Mantra: Aham Brahmasmi, was so viel bedeutet wie:
»Meine Identität ist kosmisch«
Zu diesem Thema werde wir ebenfalls alles wissenswerte, das wir in Erfahrung bringe ergänzen.